Die Städte und Dörfer dieses Gebiets erlebten im 16. Jahrhundert ihre goldene Ära und wie in Südeuropa reihen sich Renaissancekirchen und Bürgerhäuser auf verschlafenen Plätzen aneinander.
Doch die Lubelszczyzna ist weit mehr als eine weitere Kopie der Toskana.
Die Lubelszczyzna, im östlichen Teil Polens gelegen, war schon immer ein Grenzgebiet zwischen der westlichen und östlichen Kultur. Hier haben sich der Katholizismus und die Orthodoxie nahtlos vermischt, und die große und starke jüdische Gemeinde hat unvergessliche kulturelle Spuren hinterlassen.
Diese einzigartige Mischung der Kulturen offenbart sich in der beeindruckenden Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit im Lubliner Schloss, die von König Jagiello gegründet wurde und eine einmalige byzantinisch-ruthenischen Polychromie und ein Gewölbe voller goldener Engel besitzt. Sie werden auch in der nahe gelegenen Lubliner Schule der Weisen die Kulturvielfalt spüren – einst die größte talmudische Universität der Welt, das „jüdische Oxford“. Schließlich können Sie in den Werken von Isaac Bashevis Singer, einem polnisch-israelischen Schriftsteller aus Lublin, der als einziger jiddischsprachiger Autor mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, die reiche kulturelle Geschichte dieses Ortes entdecken.
Der örtliche Adel war, wie der Rest von Europa, vom Italien der Renaissance begeistert, was zahlreiche Architekten aus dem Süden anlockte und der Region einen einzigartigen Charme verlieh.
Es entstanden einzigartige Kirchen mit weißen Dachböden, traumhafte Renaissancestädte und prächtige Adelspaläste, die sich harmonisch in die weiten Felder einfügen. Währenddessen pflegte die ländliche Bevölkerung ihre Traditionen und Bräuche, die hier länger erhalten blieben als an jedem anderen Ort.
Die sanfte Hügellandschaft der Region lässt sich perfekt mit dem Fahrrad erkunden. Zudem gibt es mehrere Flüsse, die sich hervorragend zum Kanufahren eignen und ein unvergessliches Naturerlebnis bieten.
Vielleicht ist das Beste, was man hier tun kann, einfach auf einer blühenden Wiese zu liegen und in den Himmel zu schauen. Hier scheint die Zeit stillzustehen und man kann sich vollständig entspannen. Entschleunigung könnte hier ein regionales Produkt sein!
Hier werden seit 100 Jahren die berühmten hahnförmigen Brötchen, kazimierski kogutami, gebacken und begeistern jeden Besucher. Die Lubelszczyzna-Region ist bekannt für ihr köstliches Brot!
Als weiteren Tipp empfehlen sie einen Ausflug zum Weinberg in Grodzisk bei Opole Lubelskie. Die Gastgeber des Weinguts bieten Verkostungen an und heißen jeden Besucher herzlich willkommen.
Wenn Sie die Lubelszczyzna besuchen möchten, empfiehlt es sich, mit dem eigenen Auto anzureisen, da dies das bequemste und oft einzige praktikable Verkehrsmittel ist. Die Fahrtzeit von Krakau aus beträgt etwa 3-4 Stunden, von Wien aus benötigen Sie etwa 7-8 Stunden.
Eine sichere Alternative ist es, mit dem Flugzeug nach Lublin zu reisen. Sie können von Wien oder Zürich mit einem Anschlussflug in Warschau oder London anreisen.
Obwohl es auch Bahnverbindungen nach Lublin und Zamość gibt, kann es schwierig sein, die abgelegeneren Teile der Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Gołębnik – ein Bio-Bauernhof, der von Ewa und Tomek geleitet wird und sich in der Nähe von Kazimierz Dolny befindet. Hier können Sie köstliche Mahlzeiten genießen, die fast ausschließlich aus lokalen Produkten zubereitet werden. Eine besondere Attraktion dieses Ortes ist ein wunderschönes Naturschwimmbad.
Chutor Gorajec – ein Ort für Liebhaber der Folklore und alle, die sich nach einer Flucht aus dem Alltag sehnen und sich von der Natur inspirieren lassen möchten. Im Sommer ist auf dem von Maciek und Marina geführten Bauernhof das Folkowisko-Festival ein absolutes Highlight, das die Kultur und das Leben der Region widerspiegelt.
Zum Zeitpunkt ihres Besuchs schrieb der Bürgermeister des Ortes bereits zum zehnten Mal den Verkauf der alten Schule aus, da sich niemand fand, der hier unterrichten wollte.
So begann die Geschichte von Chutor Gorajec – dem Familienbetrieb von Marcin und Marina.
16.09.2018 GORAJEC Piotrowscy Fot. Waldek Sosnowski WYLACZNIE DO UZYTKU PRYWATNEGO *** Local Caption *** WYLACZNIE DO UZYTKU PRYWATNEGO