Wälder bedecken 30 Prozent der polnischen Landfläche, früher sogar noch mehr. Lange Jahrhunderte entwickelten sich die verschiedenen Regionen völlig unabhängig voneinander und unterlagen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen. Es gab keinen Kaiser, der befahl, alle Tempel in einem Stil zu bauen, und die lokalen Handwerker nutzten, was sie im Überfluss hatten – die Nähe des Waldes und das Talent ihrer eigenen Hände.
Dies ist ein Nebeneinander von Tempeln, denn neben den Kirchen gab es orthodoxe Kirchen, Synagogen und sogar… Moscheen der polnischen Tataren.
In der Region Beskid Niski, die einst von griechisch-katholischen Lemken bewohnt wurde, finden sich besonders viele Holzkirchen. Charakteristische hölzerne Zwiebeltürme und orthodoxe Kirchen prägen das Bild fast jedes Tales.
Die orthodoxe Kirche St. Paraskeva aus dem 17. Jahrhundert in Kwiaton ist eine der schönsten Kirchen in der Region und steht auf der Liste der UNESCO.
Im Rahmen des Vertrags zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurde den lokalen Protestanten das Recht eingeräumt, drei Kirchen in der Region zu errichten. Allerdings mussten diese außerhalb der Stadtmauern errichtet werden und ausschließlich aus Holz, Stroh und Lehm bestehen.
Die Restriktionen, die den Baumeistern auferlegt wurden, führten zu außergewöhnlichen Meisterwerken der Tischlerkunst. Die niederschlesischen Friedenskirchen wurden aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Eine der faszinierendsten unter ihnen ist die anmutige Kirche des Erzengels Michael in Smolnik nad Sanem, die aufgrund ihrer traditionellen Bauweise ohne Verwendung von Nägeln ebenfalls in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde Im Innern der Kirche wird man von ungewöhnlichen Kronleuchtern aus Hirschgeweihen überrascht.
Eine der kulturell vielfältigsten Regionen des Landes ist das wild-grüne Podlasie im Nordosten. Dort leben in einigen Dörfern polnische muslimische Tataren, die einst von König Jan II Sobieski angesiedelt wurden.
Im Dorf Kruszyniany finden Sie eine charmante, grüne Moschee, die Sie am besten mit einem einheimischen tatarischen Führer besichtigen.
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Dort erwartet Sie ein außergewöhnliches Gebäude – das preisgekrönte POLIN-Museums, das der Geschichte der polnischen Juden gewidmet ist, die einst hier leben. Das Museum beherbergt ein echtes Juwel: das Dach der ehemaligen Synagoge in Gwoździec in der heutigen Ukraine, das liebevoll und originalgetreu rekonstruiert wurde. Das Innere ist mit biblischen Motiven in einer wunderschönen, farbenfrohen Polychromie verziert – ein absolutes Highlight, das Sie bei Ihrem Warschau-Besuch nicht verpassen sollten!