Das felsige Hochland, das in Kraków beginnt und sich 150 Kilometer nach Nordwesten erstreckt, wird Krakauer-Tschenstochauer Jura (Jura Krakowsko-Częstochowska) genannt. Vor langer Zeit gab es hier ein Meer voller seltsamer Kreaturen. Eine von ihnen – riesige Schnecken als Ammoniten bezeichnet – sind hier in versteinerter Form zu sehen, eingeprägt in die Felsen wie geheime Muster. Oder man stolpert bei einem Spaziergang über ihre kleinen Teile.
Sie präsentieren eine Vielfalt an Formen, von der markanten „Herkuleskeule“, die auf dem Foto zu sehen ist, über das große Fenster, den Handschuh, die Nadel, das Kamel bis hin zu einem Felsen, der von den Einheimischen humorvoll „Elefantenhintern“ genannt wird.
Mit über 1.900 bekannten Höhlen gibt es viele Möglichkeiten für Entdeckungen. Während einige für Besucher zugänglich sind, bleiben die meisten unerkundet und wild. Einige von ihnen sind sogar so abgelegen, dass sie nicht einmal auf Google Maps zu finden sind.
Die Höhlen bieten Unterschlupf für 19 verschiedene Arten von Fledermäusen. Während sie in der Winterzeit kopfüber im Dunklen hängen, gleiten sie im Sommer durch die Luft, um ihr Fressen zu finden.
Diese Region ist von Krakau aus leicht zu erreichen und eignet sich hervorragend für Tagesausflüge. Insbesondere an einem klaren Herbsttag erstrahlen die Wälder in ihrer ganzen Schönheit. Jedoch möchten wir Sie ermutigen, diese außergewöhnliche Region noch intensiver zu erleben und sich mehr Zeit zu nehmen, um sie besser kennenzulernen!
In dieser Region lebten einst der Homo heidelbergensis, Neandertaler und die Vorfahren des heutigen Menschen.
Sie befanden sich inmitten einer faszinierenden Welt voller Kreaturen, deren Knochen in den Höhlen gefunden wurden: Mammuts, Bären, Löwen und Höhlenhyänen. Die Lebensbedingungen in dieser Zeit waren äußerst herausfordernd, wie es Spuren von Kannibalismus in einer nahegelegenen Höhle verdeutlichen.
Im Mittelalter war der Jura ein unruhiges Grenzgebiet zwischen dem Königreich Polen und Schlesien, das damals zu Böhmen sowie später zu Österreich und Preußen gehörte. Während dieser Zeit wurden hier eine Reihe von gotischen Burgen, bekannt als Adlernester, errichtet. Besonders faszinierend sind die in den Felsen gebauten und heute verfallenen Ruinen der Burg in Ogrodzieniec, die als Kulisse für die Netflix-Serie „The Witcher“ diente, sowie die Burg in Pieskowa Skała, die später im Renaissance-Stil wieder aufgebaut wurde.
Heute ist der Jura vor allem als Erholungsgebiet und als ideales Ziel für Tagesausflüge von Krakau und den Städten Oberschlesiens bekannt. BesucherInnen können hier in einem der abgelegenen Täler zelten oder länger auf einem der charmanten Bauernhöfe bleiben.
Die Anreise in den Jura gestaltet sich für jeden, der eine Städtereise nach Krakau unternimmt, als äußerst unkompliziert. Die Region liegt lediglich etwa zwölf Kilometer von der Stadt entfernt und das ganze Jahr über verkehren Vorortbusse und private Minibusse in die Krakauer Täler. In den Sommermonaten kann der Ojców-Nationalpark auch bequem mit dem Bus der LRO-Linie erreicht werden.
Der Teil des Juras, der näher an Częstochowa liegt, sowie die Bledowska-Wüste lassen sich am besten mit dem Auto erkunden. Das Straßennetz ist engmaschig und gut ausgeschildert.
Die Täler und Ebenen des Juras, die von wilden Höhlen umgeben sind, bieten sich hervorragend zum Zelten im Wald an. Besonders empfehlenswert sind die Lichtungen im Bêdkowska- und Kobylan-Tal. Wenn Sie genug vom Stadtlärm haben, packen Sie einfach einen Picknickkorb ein und machen Sie sich auf den Weg!
Ojcowski Zacisze – ein gemütliches Ferienhaus mit Whirlpool am Rande des Nationalparks Ojców. Es besteht die Möglichkeit zur Selbstverpflegung.
Brandysówka – eine idyllische Herberge mit Campingplatz am Fuße der größten Felswand im Jura. Die Unterkunft ist ein wahres Mekka für Kletterer aus ganz Polen. Vor Ort gibt es eine Verpflegungsmöglichkeit.
Kluczwoda Camper Camping – ein gemütlicher Campingplatz in einem wunderschönen Juratal, nur etwa zwölf Kilometer vom Zentrum Krakaus entfernt. (auf Polnisch)
Rancho Rosochacz – ein Paradies für Pferdefreunde! Hier können Sie zwischen zwei gemütlichen Ferienhäusern im nordwestlichen Teil des Juras wählen und vor Ort köstliche Speisen genießen. Entdecken Sie die malerische Umgebung des Juras auf dem Rücken der Pferde.
Lisia Nora – ein einzigartiger Ort für Liebhaber der Natur und der Abgeschiedenheit im polnischen Jura. Der alte Pferdestall in Częstochowa (Tschenstochau) wurde in komfortable Zimmer umgebaut und bietet Platz für Gäste, auch mit Hunden oder anderen Haustieren. Die Gastgeber bereiten gerne köstliche Mahlzeiten für ihre Gäste zu.