Wir arbeiten aktiv mit Influencern aus Österreich und der Schweiz zusammen. Was haben unsere Gäste in Polen besucht und welche Eindrücke haben sie von ihren Reisen mitgenommen?

Höhlen

Die polnische Jurakette birgt fast 2.000 Höhlen, die sich buchstäblich überall in der Landschaft verbergen – in den Hängen von Tälern, in Felsspalten, sogar unter einem Strebepfeiler einer Kirche oder in einem privaten Garten. Einige der Höhlen sind für BesucherInnen zugänglich und können  mit einer Eintrittskarte erkundet werden, während andere abseits der ausgetretenen Pfade liegen und mit einer Stirnlampe und einer Thermoskanne mit heißem Tee im Rucksack entdeckt werden können.

Seit mehr als einer halben Million Jahren dienten Jurahöhlen als Heimat für Menschen – angefangen vom Homo heidelbergensis und dem Neandertaler bis hin zu den verarmten Dorfbewohnern der Jura-Region , die in ihnen Schutz fanden. Sogar Eremiten haben sich in diesen Höhlen ihre Rückzugsorte geschaffen.

Die Entstehung der Jurahöhlen ist ein Meisterwerk der Natur, die über Jahrhunderte hinweg Wasser durch das weiche Kalkgestein der Region sickern ließ. Lernen Sie eine Auswahl dieser Höhlen kennen!

Smocza Jama – Kraków

Die wohl berühmteste Höhle der polnischen Jura-Region befindet sich im Herzen von Krakau. Tief im Inneren des Hügels, auf dem das Königsschloss prächtig über der Stadt thront und am Ufer der Weichsel gelegen, findet man die Drachenhöhle.

Der Ort ist eng mit einer Legende über einen Drachen verbunden, der im Mittelalter die Bewohner von Krakau terrorisierte. Da der König dem Angreifer hilflos gegenüberstand, soll er das Angebot eines armen Schuhmachers angenommen haben, der ein künstliches Schaf angefertigt hatte, das mit Schwefel gefüllt war. Im Austausch gegen das Schaf sollte der König um die Hand der Tochter des Schuhmachers anhalten.

Das gefräßige Ungeheuer stürzte sich begierig auf die Schafpuppe und verschlang sie in einem Bissen. Der Schwefel, der in dem Schaf verborgen war, machte den Drachen jedoch so durstig, dass er sich am Flussufer niederließ und anfing,  gierig das Flusswasser zu trinken. Schließlich trank er so viel davon, dass er in tausend Stücke explodierte!

Die wahre Geschichte dieser kleinen, etwa 270 Meter langen Höhle ist genauso faszinierend. Im 19. Jahrhundert wurde sie als Bordell [sic!] genutzt, heute ist sie für BesucherInnen des Schlosses zugänglich. Vor der Höhle steht eine markante Drachenstatue von Bronisław Chromy, die alle paar Minuten echtes Feuer ausstößt.

Höhle Ciemna – Ojców

Auch diese kleine Höhle (mit einer Länge von 209 Metern) ist von besonderem archäologischem Interesse und zeichnet sich durch eine malerische Landschaft aus.  Sie befindet sich im Herzen des Ojców-Nationalparks und hängt atemberaubende 65 Meter über dem Grund des Prądnik-Tals. Bereits in der Vorgeschichte wurde die Höhle von Gruppen von Neandertalern bewohnt, als die Gegend noch keine Bäume beherbergte und die Landschaft eher einer Tundra ähnelte. Aufgrund ihrer unzugänglichen Lage bot die Höhle eine hervorragende Verteidigungsposition.

Der Zugang zur Höhle erfolgt über eine Aussichtsplattform, die über einen etwa 15-minütigen Aufstieg vom Zentrum von Ojców aus erreichbar ist Im Winter bietet die Höhle einen Ruheplatz für  mehr als 500 Hufeisenfledermäuse.

Wierzchowska-Höhle

Die Wierzchowska-Höhle stellt das längste zugängliche Höhlensystem im polnischen Jura-Hochland dar – ein fast 1.000 Meter langes unterirdisches Labyrinth, das durch Säle und Gänge führt. Die einzigartige Gestaltung und Form der Höhle beeindruckt jeden Besucher und jede Besucherin. Wissenschaftliche Untersuchungen haben zudem materielle Beweise für eine intensive Besiedlung in der Jungsteinzeit erbracht – darunter Gefäßfragmente, Werkzeuge sowie Spuren von Feuerstellen.

Im Schlamm wurden Knochen von Höhlenbären, Hyänen und anderen Tieren gefunden, die während der Eiszeit in dieser Gegend lebten.

In unmittelbarer Nähe der Wierzchowska-Höhle liegt  die wilde Mammuthöhle, die sich durch einen charakteristischen Felsbogen und eine der anspruchsvollsten Kletterrouten in ganz Polen, VI.8+, auszeichnet.

Wilde Höhlen des Juras

In dieser Gegend gibt es beinahe in jeder Höhle erstaunliche Geschichten zu entdecken. Vor einigen Jahren wurde in der Höhle Tunel Wielki bei Ojców eine bedeutende Entdeckung gemacht: Menschliche Knochenreste, die mehr als eine halbe Million Jahre alt sind. Das bedeutet, dass hier einst Vorfahren der Neandertaler – Homo heidelbergensis – lebten.

In derselben Höhle wurde auch das Skelett eines Mädchens entdeckt, dessen Mund mit den Überresten eines Finken gefüllt war. Nach langen Untersuchungen ergab sich die Vermutung, dass das Mädchen möglicherweise im 17. Jahrhundert mit der schwedischen Armee nach Polen gekommen war, als diese in das Gebiet einmarschierte. Es wird angenommen, dass sie aus dem heutigen Finnland stammte.

In einer abgelegenen Ecke in der Nähe von Ojców – genauer gesagt in der wilden Maszycka-Höhle – ereignete sich vor etwa 15.000 Jahren ein tragisches Ereignis: Eine 16-köpfige Familie, die in der Höhle lebte, wurde höchstwahrscheinlich von einer rivalisierenden Gruppe angegriffen und verspeist.

In der Nähe des Dorfes Prądnik Korzkiewski wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Einsiedlerhöhle erbaut, die von den Einheimischen liebevoll gepflegt wird, seit ihr Erbauer verstorben ist.

Unter einem Zelt

Im polnischen Jura gibt es zahlreiche ähnliche dieser Geschichten, aber letztendlich sind Höhlen  vor allem von der Natur geprägte Orte. Viele von ihnen bieten sich ideal zum Zelten am Rande der Stadt an. Abende, die man am Eingang einer wilden Höhle verbringt, umgeben von Wald und dem stillen Ambiente der Juratäler, verströmen einen ganz besonderen Zauber.

 

 

 

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Startpunkt - Smocza Jama

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