Im Land der verzauberten Felsen – Macieks Geschichte

Er stammt ursprünglich vom Meer, hat jedoch seine Liebe zu den Bergen entdeckt.

Maciek ist mittlerweile in der Region Kłodzko bekannt und führt seit vielen Jahren erfolgreich Berghütten auf dem Berg Szczeliniec und im Dorf Pasterka im Tafelgebirge. Zusätzlich leitet er das jährliche Bergfestival in Lądek-Zdrój. Kürzlich erwarb er ein historisches Gasthaus in Pasterka, das er liebevoll restaurierte und wieder in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Woher kommt seine Leidenschaft für das "Land der verwunschenen Felsen"?

Ein unbeschriebenes Blatt

Obwohl Maciek in Danzig geboren und aufgewachsen ist, konnte er sich nie für das polnische Meer begeistern. Mit einem Lächeln erzählt er, dass es im Sommer zu kalt und im Winter zu windig ist und dass es keinen Schnee gibt. Seine Sehnsucht nach einem passenden Platz auf der Erde führte ihn schließlich in die Berge der Bieszczady und später in die felsigen Täler des polnischen Jura.

Bei seinem ersten Besuch in der Kłodzko-Region nahm Maciek an einem Bergfestival in der malerischen Kurstadt Lądek-Zdrój teil und war sofort von den Menschen begeistert.

In dieser Region, in der aufgrund der Umsiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg fast alle Bewohner neu sind, fühlt sich jeder willkommen. „Wie im Wilden Westen hat jeder Besucher hier einen Freibrief. Vor 15 Jahren konnte man hier praktisch überall Geschäfte machen.“, erzählt Maciek.

In den Tafelbergen

Nachdem er sein Studium der Informatik abgeschlossen hatte, entwickelte Maciek eine Leidenschaft für das Betreiben von Berghütten.

Durch eine Anzeige einer Tourismusorganisation erfuhr er von der Möglichkeit, die majestätische Bergherberge auf dem Szczeliniec Wielki zu mieten. Diese thront beeindruckend über einem felsigen Abgrund auf dem höchsten Gipfel des Tafelgebirges. Damals übernahm er auch die Berghütte in dem kleinen Dorf Pasterka am Fuße des Berges.

So begann die Geschichte von Chutor Gorajec - dem Familienbetrieb von Marcin und Marina.

In Pasterka lebten vor dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 Menschen, während es heute nur noch 12 Einwohner sind. Das Dorf ist jedoch nach wie vor ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der umliegenden Natur . Vor der Hütte befindet sich ein symbolischer Grabstein, der tief in den Boden gerammt wurde. Er erinnert an all jene, die hier nach langen Abenden am Kamin und Liedern auf der Gitarre ihr Herz an die Region verloren haben.

Das bisher letzte große Projekt von Maciek war der Kauf einer baufälligen Familienpension in Dorf Pasterka.

Er baute sie in ein gemütliches Hotel um, das nun mit originalen Möbeln aus dem Dorf, ausgezeichnetem Essen und einem großen, etwas wilden, aber sehr reizvollen Garten aufwartet.

Der Weg zu dem, was die Pension heute ist, war lang und abenteuerlich, und die Kosten für die Umgestaltung waren enorm. Eine Zeit lang gab es hier sogar ein Weihnachtsmannbüro, das den Namen des Dorfes nutzte, der in Polen mit Weihnachten verbunden ist („Pasterka“ ist im Polnischen eine traditionelle Weihnachtsmesse, die in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um Mitternacht stattfindet). Allerdings erwies sich die enge Straße, die nach Pasterka führt, als ungeeignet für Reisebusse mit Kindern.
Heute verfügt das Gästehaus Szczelinka über 16 Zimmer, die mit einem hohem Standard ausgestattet sind. Es gibt auch einen geräumigen Aufenthaltsraum, der mit einem riesigen Bücherschrank voller Bücher bestückt ist, sowie ein Restaurant, das köstliches hausgemachtes Frühstück und individuelle Abendessen serviert.

Gemeinschaft in den Bergen - Bergfestival

Das von Maciek organisierte Andrzej-Zawada-Bergfestival lockt jedes Jahr Bergsteiger, Kletterer und Naturbegeisterte aus der ganzen Welt in das nahe gelegene Lądek-Zdrój.

In der kleinen Stadt in der Region Kłodzko hat Maciek bereits namhafte Gäste wie den Protagonisten des berühmten Films Free Solo, Alex Honnold, die Sieger des „Goldener Eispicke“ – Wettbewerbs empfangen und den vierfachen Weltmeister im Sportklettern Adam Ondra begrüßt. Sogar die Cholitas, außergewöhnliche indigene Frauen aus Bolivien, die in den Anden klettern und dabei patriarchalische Vorurteile widerlegen, waren bereits zu Gast.

"Ich warte immer noch darauf, dass Reinhold Messner die Einladung annimmt", lacht Maciek.

Berge - eine Einstellungssache?

Maciek setzte von Anfang an auf die Menschen und ihre Gastfreundschaft.

Während es in der Stadt als verrückt gilt, wenn ein Fremder in einer Kneipe nach seiner Herkunft gefragt wird, ist dies in den Bergen etwas ganz Normales, erklärt er.

Die von Maciek geführten Lokale ziehen Menschen aus dem ganzen Land an, die Freiheit und Unabhängigkeit im Leben am meisten schätzen. Zusammen bilden sie ein eingespieltes Team, in dem sich bergbegeisterte Gäste schnell einfinden.
In der märchenhaften Umgebung der Felsen, die als Kulisse für die Narnia-Filme dienten, können Sie selbst erleben, ob Berge tatsächlich ein eigener Geisteszustand sind. Maciek, die Crew und die Gäste der Szczelinka hegen daran keinen Zweifel.