Die Region Kłodzko blieb glücklicherweise von den Kriegen und Katastrophen des 20. Jahrhunderts verschont. Ganz gleich, in welche Richtung Sie auch gehen, Sie werden erstaunliche Städte entdecken, die von alten Gebäuden und architektonischen Grundrissen geprägt sind, die seit Jahrhunderten nahezu unverändert geblieben sind. Diese Gebäude sind eine faszinierende Mischung aus tschechischen, österreichischen, deutschen und zu einem kleinen Teil auch polnischen Einflüssen. Die nachfolgenden Generationen der neuen und alten Bewohner der Kłodzko-Region erkunden mit Freude die Einzigartigkeit dieser Gegend.
Hier sind einige Orte, die bei der Planung einer Reise in die Region besonders hervorzuheben sind!
Kłodzko
Die Hauptstadt der Region erstreckt sich entlang des Flusses Kłodzko Nysa und befindet sich in einem weiten Tal, das von Bergen auf allen Seiten umgeben ist. Die Anfahrt von Wrocław aus dauert etwa eineinhalb Stunden.
Diese Stadt hat eine lange Geschichte und war einst Teil des Zweigs der Bernsteinroute. Münzen aus der Römerzeit wurden hier gefunden und die erste historische Erwähnung von Klodzko stammt bereits aus dem 10. Jahrhundert.
Die Geschichte dieser Stadt reicht bereits mehrere Jahrhunderte zurück. Sie befindet sich am Fuße einer imposanten Festung aus dem 17. Jahrhundert, über die wir hier berichten werden. Die Festung selbst ist eine Touristenattraktion von mitteleuropäischen Ausmaß. Die Straßen dieser Stadt sind steil und voller Überraschungen, und ihre Anordnung hat sich seit dem Mittelalter nicht verändert.
Das Wahrzeichen des alten Klodzko ist zweifellos die gotische Brücke aus dem 13. Jahrhundert, welche die Ufer des Flusses Nysa verbindet. Die Brücke ist mit Barockfiguren verziert und erinnert an eine kleinere Kopie der berühmten Karlsbrücke in Prag. Ein Spaziergang entlang der Wit-Stwosza-Straße zum Marktplatz von Kłodzko lohnt sich ebenfalls. Hier kann man das schöne Rathaus im Neorenaissancestil, den alten Pranger und eine schöne spätbarocke Votivsäule bewundern, welche – wie in vielen Städten der Region und der benachbarten Tschechischen Republik – als Dank für die Rettung der Stadt vor der Pest errichtet wurde.
Bystrzyca Kłodzka
Im südlichen Teil der Region, auf einem hohen Hügel, welcher steil zur Biegung des Flusses Nysa Klodzka hinunterführt, liegt die zauberhafte Stadt Bystrzyca Klodzka. Die Stadt besticht durch ihre interessante Reihenhausbebauung, die vor allem von der gegenüberliegenden Flussseite aus sichtbar ist. Ebenfalls gut erhalten sind die mittelalterlichen Stadtmauern, welche die Stadt umgeben.
Die Altstadt von Bystrzyca Kłodzka ist zwar nicht sehr groß, aber dennoch sehenswert. Innerhalb kurzer Zeit kann man sie vollständig besichtigen. Der Hauptplatz hat die Form eines Trapezes und wird von Renaissance- und Barockhäusern umgeben. Im Zentrum des Platzes steht eine prächtige Barocksäule, die von den katholischen Habsburgern errichtet wurde, kurz bevor sie die Region Kłodzko unwiderruflich an Preußen verloren.
Es ist ebenfalls empfehlenswert, einen Blick auf die imposante Kirche des Erzengels Michael zu werfen und einen Spaziergang entlang der Fragmente der mittelalterlichen Stadtbefestigung zu machen. Besonders sehenswert ist das Untere Tor, welches mit einem charakteristischen Gitter ausgestattet ist. Wenn Sie durch das Tor hindurchgehen, könnten Sie den Eindruck haben, dass es Ihnen gleich auf den Kopf fallen wird!
Ein Besuch in diesem ruhigen und beschaulichen Städtchen bildet den perfekten Abschluss für Ihren Wanderurlaub in den Bergen oder bietet einen willkommenen Zwischenstopp auf Ihren Radtouren in der Region.
Międzygórze
Den krönenden Abschluss bildet schließlich Międzygórze, ein Erholungsdorf am Fuße des Śnieżnik-Bergs mit schönen alten Villen aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Die Geschichte von Międzygórze reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als Holzfäller und Bergleute hier eine Siedlung gründeten. Im Laufe der Jahre hat sich das Dorf zu einem malerischen Ort entwickelt und wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Marianna Orańska, einer außergewöhnlichen Geschäftsfrau und Wohltäterin der Region, wiederbelebt. Sie schuf das prächtige Schloss Kamieniec Ząbkowicki und verhalf Międzygórze zu einem erneuten Aufschwung. Heute sind die charakteristischen Häuser im Schweizer-Tiroler Stil ein besonderes Merkmal des Dorfes.
In Międzygórze finden sich wahre architektonische Schätze mit kunstvollen Schnitzereien, Kreuzgängen, Balkonen und Balustraden. Dazu zählen unter anderem das Fachwerk-Ferienhaus „Riese“ aus dem späten 19. Jahrhundert und die etwas früher erbaute Holzkirche St. Josef der Bräutigam.
Einen mehrminütigen Spaziergang weiter können Sie den majestätischen Wilczka-Wasserfall bewundern – der zweithöchste Wasserfall in den Sudeten, der über 22 Meter in einen tiefen Wasserkessel stürzt. Auch der Märchengarten ist einen Besuch wert – ein einzigartiges Freilichtmuseum, das Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Förster gegründet wurde. Hier finden Sie wunderschöne Holzfiguren von Pinocchio, dem gestiefelten Kater, Gargamel, dem Klatscher oder dem Tramp.