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Die Totenkopfkapelle in Czermna

Die kleine Kapelle in Czermna, Kudowa-Zdrój, birgt ein makabres Geheimnis von ungewöhnlicher Art. Sie wurde aus Tausenden von menschlichen Skeletten erbaut.

Die Kapelle in Czermna, einem Teil des Kurortes Kudowa-Zdrój an der polnisch-tschechischen Grenze, wirkt von außen unscheinbar – eine gelbe Barockkapelle, die kaum Aufmerksamkeit zu erregen scheint. Doch ihre wahre Besonderheit offenbart sich erst beim Betreten: In ihrem Inneren befinden sich Tausende menschlicher Schädel. Obwohl die Kapelle bereits über 200 Jahre alt ist, ist es ihre ungewöhnliche Konstruktion, die sie unvergesslich macht.

In Polen gibt es nur einen einzigen Ort und in ganz Europa existieren lediglich neun vergleichbare Orte, an denen sich etwa 3.000 menschliche Schädel und Knochen an den Wänden befinden. Die genaue Anzahl der Überreste in der Krypta unterhalb des Bodens wurde nie offiziell ermittelt, doch es wird geschätzt, dass es sich um 20 bis 30 Tausend handelt.

Die Schädelkapelle – Geschichte

Die Geschichte des blutigen Krieges, der die Region heimsuchte, erklärt die Herkunft dieses Gebäudes in der Kłodzko-Region. Das Gebiet war in der Vergangenheit Schauplatz erbitterter Kriege zwischen Preußen und Österreich. Im 18. Jahrhundert fanden hier drei Kriege statt, die schließlich zur Eroberung  Schlesien und der Region Kłodzko durch Preußen führten. Bedauerlicherweise ging dieser Prozess nicht ohne große Verluste einher – Schätzungen zufolge starben etwa 20 % der Bevölkerung in den schlesischen Kriegen. Die Zerstörungen wurden durch Seuchen noch weiter verstärkt.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Pfarre in Czermna von einem tschechischen Pfarrer namens Václav Tomášek übernommen. Tomášek hatte zu dieser Zeit  bereits die römischen Katakomben besucht und war von deren Anblick tief beeindruckt. Nach den tragischen Ereignissen der Kriege und Epidemien ragten die Gebeine höchstwahrscheinlich nur noch aus einem nahe gelegenen Abhang heraus. Eine örtliche Legende besagt jedoch, dass die Überreste von einem Hund ausgegraben wurden.

Nachdem der Pfarrer die Schädel gesehen hatte, schickte er einen Totengräber und einen Kirchenmann, um ihm bei der Ausgrabung der flach liegenden Skelette zu helfen. Keiner von ihnen hatte erwartet, dass der Boden eine so enorme Menge an Skeletten barg.

Die Knochen wurden daraufhin fast zwei Jahrzehnte lang gesammelt und aufbewahrt. Mithilfe der finanziellen Unterstützung eines örtlichen Magnaten schuf der Pfarrer aus den gefundenen Knochen diesen bemerkenswerten Ort des Gedenkens und der Besinnung.

Die Schädelkapelle heute

In  den nächsten 200 Jahren blieb das Gebäude nahezu unverändert. Tausende leerer Augenhöhlen, Totenköpfe an den Wänden und an der Decke, ein schlichter Altar, ein barockes Kreuz sowie hölzerne Engelsfiguren mit Trompeten und Waagen – all dies begleitet von lateinischen Inschriften wie „Erhebt euch von den Toten“. 

Die Schädelkapelle ist von Dienstag bis Sonntag für Besichtigungen geöffnet. Je nach Jahreszeit gibt es geringfügige Abweichungen in den  Öffnungszeiten. Ein Rundgang durch die Totenkopfkapelle dauert etwa 15 bis 20 Minuten und der Eintritt in die Kapelle erfolgt in Gruppen von ungefähr 10 Personen, begleitet von  einem Führer. Die Eintrittskarten können vor Ort erworben werden.

 

 

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Die Totenkopfkapelle in Czermna