Wir arbeiten aktiv mit Influencern aus Österreich und der Schweiz zusammen. Was haben unsere Gäste in Polen besucht und welche Eindrücke haben sie von ihren Reisen mitgenommen?

Eine Geschichte über Podlachien

Eine Geschichte über Podlachien

„Für Eindrücke aus der Natur wähle ich am liebsten den sehr frühen Frühling. Dann strömen Scharen von allgegenwärtigen Staren, rufenden Kiebitzen, Gänsen, Kranichen und vielen anderen geflügelten Migranten in die Sümpfe”, sagt Paweł. Wir versuchen, uns das alles vorzustellen: mit Reif bedeckte Schilfe auf dem noch vereisten, mäandernden Fluss, das kühle Blau des Morgens. Die Linie des Horizonts, die den Himmel und die Erde gerecht in zwei Hälften teilt. Und diese Schwärme von wilden Vögeln, die den Wolken ähneln und die den Himmel verdunkeln.

Paweł ist ein qualifizierter Reiseführer für die Regionen Podlachien und Suwalszczyzna, einschließlich des Nationalparks Biebrza (Biebrzański Park Narodowy), der nicht weit von hier beginnt.

Das Rückgrat des Parks ist der Wildfluss Biebrza, der auf einer Länge von 150 Kilometern ein wahres Königreich der Natur bildet.

Wir sitzen bei einem Tee in einer Hütte tief im Urwald Augustów (Puszcza Augustowska), dem größten dichten Waldkomplex Europas.

Das ist der größte Nationalpark in Polen, ein Refugialgebiet für Sümpfe. Ein Landschaftstyp, der unwiederbringlich aus der europäischen Landschaft verschwindet, und ein Lebensraum für fast 300 Wildvogelarten, sowie ein sicheres und großes Gebiet für Elche, die man an einem Tag mehrmals treffen kann.

"Ich bin Naturforscher aus Leidenschaft und Förster von Beruf", fährt Paweł fort.

Und obwohl in dieser Gegend die Natur und die Tiere an erster Stelle stehen, betont er, dass auf von ihm organisierten Expeditionen die Begegnung mit anderen Menschen ebenso interessant ist.

Biebrza ist kein Ort, des Massentourismus, und wird es wahrscheinlich auch nie sein. Man kann den ganzen Tag über endlose Ebenen wandern und keine Menschenseele treffen. – „Aber auf meinen Expeditionen habe ich immer das Vergnügen, Menschen kennenzulernen, die ein Gespür für die Schönheit und die Bedürfnisse der Natur haben“, sagt er.

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Man sagt, dass die Sümpfe hier herabziehen, wörtlich und im übertragenen Sinne.

Diejenigen, die dort bleiben und auf ihr Leben in der Stadt verzichten, werden als „Biebrznięci“ bezeichnet, wobei man hier die Ähnlichkeit des polnischen Wortes „pieprznięty“ (dt. beschissen) für den Namen des Flusses verwendet.

In verlassenen, fast ausgestorbenen Dörfern renovieren sie alte Hütten und richten private Galerien für Volkskunst ein, in denen sie umgeben von Skulpturen und Ikonen leben. Sie nennen sich „Hexen“ oder „Könige von Biebrza“. Viele verbringen den größten Teil des Tages mit ausgeschaltetem Handy oder sind ohnehin nicht zu erreichen. Andere richten gemütliche Bauernhöfe für Menschen ein, die eine Auszeit von der Zivilisation suchen.

 

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