Dieser unauffällige Ort wird nicht nur die Fantasie von Mittelalterfans anregen.
In einem kleinen, von Hügeln umgebenen Dorf am träge dahinfließenden Fluss Bóbr steht eine schlichte Steinbastei aus dem 14. Jahrhundert. Hier finden Sie die einzigen auf der Welt erhaltenen mittelalterlichen Fresken mit den Darstellungen von Sir Lancelot und Guinevere, den Protagonisten der skandalösen Liebesgeschichte aus den Legenden von König Artus. Es gibt nur wenige Gemälde aus dieser Zeit, die sich mit anderen Themen als der Bibel und dem Leben der Heiligen befassen.
Daher ist die Geschichte, die in den subtilen Pastellfresken von Siedlęcin dargestellt ist, doppelt bewegend!
Der ungewöhnliche Wohnturm stand an dem Flussdurchgang. Er diente den Fürsten aus dem nahe gelegenen Jawor als Verteidigungsanlage und als Sitz am Straßenrand. Die lokalen Herrscher stammten aus der Seitenlinie der Dynastie der Piasten, die bis zum 14. Jahrhundert in Polen herrschte und im Laufe der Zeit germanisiert wurde. In späteren Jahren wurde der Turm als Speicher genutzt; heute wird er dank der Bemühungen von Geschichtsliebhabern nach und nach erneuert. Neben den Fresken mit Lancelot kann man im Inneren die originalen Holzdecken von vor 700 Jahren und ein Meisterwerk spätmittelalterlicher Zimmermannskunst bewundern – einen massiven, ohne einen einzigen Nagel gebauten Dachstuhl aus dem 16. Jahrhundert. Selbst mit Hilfe moderner Software wäre es schwierig, den Entwurf zu zeichnen!
Der Turm ist Teil des Fürstlichen Sitzes in dem Bobertal [poln. Dolina Bobru].
Fotos: Karol Barsolis
Siehe die Region: Das Riesengebirge und das Isergebirge
Der Herzogturm in Siedlęcin
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