Im Nordosten Masurens liegt der Romincka-Wald, der aufgrund seines Charakters eines nördlichen Waldes gelegentlich als polnische Taiga bezeichnet wird.
Das Waldgebiet ist aufgeteilt zwischen Polen und der Oblast Kaliningrad in Russland. Die Landschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von Fichten aus, die auf ausgedehnten Torfmooren und sumpfigen Wäldern wachsen, auf denen auch die typisch skandinavischen gelben Moltebeeren gedeihen. Die Temperaturen in dieser Region gehören zu den niedrigsten in Polen und die Winter sind lang, kalt und schneereich. Aufgrund seines untypischen Charakters sowie des Vorkommens seltener Pflanzenarten wurde das Gebiet unter den Schutz eines Landschaftsparks gestellt.
Die gut ausgebauten Wander- und Radwege bieten eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu erkunden und zu genießen. Im Westen des Waldgebietes befinden sich der Gołdap-See sowie der gleichnamige Kurort, welcher vom Landschaftspark umgeben ist. Interessanterweise war Gołdap das Ziel der wohl einzigen Reise im Leben von Immanuel Kant, dem Klassiker der deutschen Philosophie aus Königsberg.
Am östlichen Rand des Waldes liegt das Dorf Żytkiejmy, wo sich auch die Verwaltung des Landschaftsparks befindet. Die südliche Grenze des Parks wird von einer alten, stillgelegten Eisenbahnlinie begrenzt.
Besonders malerisch sind die beiden historischen Eisenbahnviadukte im Dorf Stańczyki, die sich über das Tal erheben und aus beeindruckenden 200 Meter langen und 36 Meter hohen Stahlbetonkonstruktionen bestehen.
Die Viadukte sind schon seit langem außer Betrieb und die Natur hat ihre Umgebung vollständig zurückerobert. In ihrer wilden Schönheit wirken sie fast wie Denkmäler einer untergegangenen Zivilisation.