Obwohl der Katholizismus traditionell die Hauptreligion Polens darstellt , waren die Bieszczady und Beskid Niski Region einst hauptsächlich von Christen des östlichen Ritus bewohnt. Die hölzernen orthodoxen Kirchen im Bieszczady-Gebirge sind neben den Almen eines der charakteristischsten Symbole der Region und zeugen von ihrer einzigartigen kulturellen Geschichte. Allerdings haben nur wenige dieser wertvollen Kirchen die Umsiedlung und das Aufgeben der Bergregion durch die einheimische Bevölkerung in der Nachkriegszeit überlebt.
Einzelne Stätten wurden zusammen mit anderen Holzkirchen und orthodoxen Kirchen aus der Region Kleinpolen und den Karpaten in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Die meisten von ihnen wurden nach traditionellen Techniken und ohne den Einsatz von Nägeln errichtet. Sie sind wahre Meisterwerke der Tischlerkunst.
Orthodoxe Kirche in Smolnik nad Sanem
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in der südöstlichen Ecke Polens zahlreiche ähnliche Gebäude wie die orthodoxe Kirche in Smolnik. Heute geht man davon aus, dass diese Kirche die am besten erhaltene von nur drei Boyko-Kirchen ist, die überlebt haben.
Die bescheidene Größe des Gotteshauses täuscht nicht über seine charakteristische Bauweise hinweg. Die Kirche setzt sich aus drei Grundteilen zusammen, die durch separierte , unterbrochene Zeltdächer verbunden sind und eine harmonische Gesamtheit bilden. Die Symmetrie und der zentrale Grundriss des griechischen Kreuzes, die für die orthodoxen Kirchen in der Region typisch sind, sind auch in Smolnik deutlich zu erkennen.
Die malerisch gelegene Kirche befindet sich im Herzen des Bieszczady-Gebirges auf einem Hügel in der Nähe des Flusses San und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bieszczady-Nationalparks und dem Poloniny-Gebirge. Der Innenraum beeindruckt durch die ungewöhnlichen Kronleuchter, die aus Hirschgeweihen gefertigt sind.
Die orthodoxe Kirche, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und gehört zu 16 ähnlichen Stätten in Polen und der Ukraine, von denen sich acht in Polen befinden.
Orthodoxe Kirche in Lopienka
Die griechisch-katholisch-orthodoxe Kirche in Lopienka ist zweifellos einer der zauberhaftesten Orte im gesamten Bieszczady-Gebirge. Bis zur Vertreibung der Einheimischen war die Kirche mit der verehrten Ikone der Gottesmutter von der schönen Liebe das größte Marienheiligtum in der Region und ein beliebtes Pilgerziel, das Gläubige aus Städten wie Rzeszów oder dem ukrainischen Uzhhorod anzog.
Die Kirche wurde nach dem Krieg zwar verwüstet, doch durch das Engagement vieler SozialarbeiterInnen konnte sie wieder aufgebaut werden. Dabei konnten auch die Ikone und der Altar gerettet werden und im Inneren wurde zudem eine Kopie des wundertätigen Bildes aufgestellt. Seit 2000 wird das Ablassfest, das am ersten Sonntag im Oktober stattfindet, wieder gefeiert. Das Fest wird von Priestern der römisch-katholischen und der Ostkirche, Einwohnern aus den umliegenden Dörfern, Pfadfindern und Touristen besucht.
Im mittleren und nördlichen Teil des Bieszczady-Gebirges befindet sich das verlassene Dorf Lopienka, dessen Hänge und Böden heute von Wald bedeckt sind, der von kleinen Wiesen unterbrochen wird. Die Kirche ist das einzige erhaltene Gebäude in diesem Tal und kann über einen angenehmen und ruhigen Weg entlang des Talbodens vom Parkplatz Sine Wiry aus in 45 Minuten erreicht werden.
Unterwegs kann man typische Eisenöfen, Räucherhäuschen genannt, sehen, in denen Holzkohle hergestellt wurde.