Bis der junge Adam Malysz vor langer Zeit seine ersten Schritte auf Skiern machte, gab es in seiner Heimatstadt Wisla eine prähistorische Sprungschanze mit einem wackeligen Schiedsrichterhäusschen. Am Fuße der Schanze befand sich eine asphaltierte Straße, die für die Zeit des Wettbewerbs gesperrt werden musste. Heute, da die großen Erfolge der polnischen Skispringer eine landesweite „Malyszomania“ auslösten und die späteren Erfolge von Kamil Stoch das Skispringen endgültig in die Gruppe der beliebtesten polnischen Sportarten einführten, ist die Skisprungschanze in Wisła – Malinka eine hochmoderne Anlage, auf der die jungen Nachfolger des Meisters trainieren.
Die kleine Stadt Wisla hat ihren Namen von Polens größtem Fluss („Wisla“ heißt auf Deutsch einfach „Weichsel“), der in den örtlichen Tälern der Wälder entspringt. Die kleine Stadt ist das Zentrum einer polnischen protestantischen Gemeinde, zu der auch Adam Malysz selbst gehört. Obwohl der hiesige Teil Schlesiens jahrhundertelang unter der Herrschaft der katholischen Habsburger und Österreichs und nicht Deutschlands stand, haben die dortigen Lutheraner ihren Glauben und ihre Bräuche bis heute beibehalten – so sehr, dass ein Sprichwort geprägt wurde: „Hart wie der lutherische Glaube von Cieszyn“. Im bereits erwähnten Cieszyn, dem Hauptzentrum der Region, über das wir hier ausführlicher schreiben, befindet sich in der schönen Jesuskirche das Museum des Protestantismus, in dem man den Geist der Region kennen lernen kann.
Die Adam-Małysz-Skisprungschanze in Wisła ist heute eine moderne Anlage, auf der jedes Jahr Weltcup-Wettbewerbe stattfinden. Die berühmte Straße verläuft bereits hier in einem Tunnel unter dem Auslauf, der mit einem Hügel endet (in der Fachsprache: unter dem Gegenhang). Die Umgebung ist ideal zum Wandern – von hier aus kann man sich auf den Berggipfel Barania Góra begeben, wo die Quellen der Weichsel entspringen, oder auf den nahe gelegenen Berg Soszów Wielki, unter dem sich eine gemütliche Herberge befindet.
Während Ihres Aufenthalts in Wisła können Sie auch das Schloss besichtigen, das die Sommerresidenz des polnischen Präsidenten war. Das von Adolf Szyszko-Bohusz, dessen berühmteste Werke in Krakau entstanden sind, entworfene Gebäude wurde in der Zwischenkriegszeit errichtet, als der polnische Teil Schlesiens der reichste und wirtschaftlich strategisch wichtigste Teil des Landes war. Das Schloss kann auch in Abwesenheit des Präsidenten besichtigt werden d.h. mehr als selten!
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Ein kurzer Ausflug nach Wisła
Wisła
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